Lillehammer – Das Zuhause der Klassiker

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Wissenswertes

2017 erhielt Lillehammer den Status einer Unesco-Literaturstadt. Als Freistadt für verfolgte Autoren steht sie für Meinungsfreiheit und hat den klaren Anspruch, sich als internationale Literaturstadt weiterzuentwickeln.

Sigrid Undsets Schreibmaschine. Foto: Visit Lillehammer / Ian Brodie

Literarische Traditionen

Lillehammer zählt zu den wichtigsten Kulturstädten in Norwegen. Mit ihrer reichen literarischen Tradition nimmt die Region auf nationaler Ebene eine führende Rolle ein. Jedes Jahr Ende Mai findet in Lillehammer das größte Literaturfestival Nordeuropas statt. Hier treffen sich 400 Autorinnen und Autoren aus aller Welt, um sich dem Publikum vorzustellen und über Literatur zu diskutieren. In Lillehammer kann man auch die Wohnhäuser der norwegischen Literaturnobelpreisträger Sigrid Undset und Bjørnstjerne Bjørnson besichtigen. Beide Häuser sind heute Museen und der Öffentlichkeit zugänglich.

Lillehammer während des Norwegischen Literaturfestivals, Søndre Park. Foto: Norsk Litteraturfestival

Internationale Stadt der Zuflucht

Seit 2008 hat Lillehammer den Status einer ICORN Stadt der Zuflucht (International City of Refuge Networking) für verfolgte Autoren. Damit hat die Stadt eine besondere Verantwortung übernommen, sich nicht nur für das Recht auf freie Meinungsäußerung einzusetzen, sondern auch, gefährdeten Autoren praktischen Beistand zu bieten. Durch das ICORN-Netzwerk hat Lillehammer Zugang zum literarischen und kulturellen Netzwerk in Europa und anderen Teilen der Welt. Für die Kulturstadt Lillehammer sind das Netzwerk und die Autoren eine bedeutende Inspirationsquelle. Einige literarische Werke, darunter Peer Gynt (Henrik Ibsen) und Kristin Lavransdatter (Sigrid Undset) werden in der Region auf Freilichtbühnen aufgeführt.

UNESCO-Literaturstadt

Der Status als UNESCO-Literaturstadt unterstreicht die Position Lillehammers innerhalb der norwegischen Literatur und ist ein Zeichen für die Ambition der Stadt, sich international als Literaturstadt weiterzuentwickeln.

Lillehammers Geschichte als Künstlerstadt begann schon in den 1870er-Jahren, als sich hier die ersten Künstlerkolonien bildeten. Gleichzeitig zog der Nobelpreisträger Bjørnstjerne Bjørnson nach Aulestad, wo er fast vierzig Jahre verbrachte. 1919 ließ sich Sigrid Undset mit ihren Kindern in auf dem Hof Bjerkebæk nieder, wo sie ihre mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Trilogi Kristin Lavransdatter schrieb. Seither haben unzählige norwegische Autoren in Lillehammer gewohnt und gearbeitet.

Die Bibliothek in Bjerkebæk Foto: Visit Lillehammer / Ian Brodie

Kulturelles Erbe und literarische Festung

In Lillehammer können sowohl Einwohner als auch Besucher unser kulturelles norwegisches Erbe erleben. Das weitläufige Freilichtmuseum Maihaugen verfügt über eine einzigartige Sammlung traditioneller norwegischer Wohnhäuser und anderer Gebäude einschließlich des dazugehörigen Inventars. Es ist, als seien sie direkt aus den norwegischen Märchen übernommen worden.

Das Wohnzimmer von Bjørnstjerne Bjørnson in Aulestad, Foto: Visit Lillehammer / Ian Brodie
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