Unsere Buchhandlungsfreunde: Thomas Mahr

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Buchhändlerinterview

Heute präsentieren wir Ihnen unseren Buchhandlungsfreund Thomas Mahr aus dem schwäbischen Langenau. Mit viel Engagement und Herzblut betreibt Thomas Mahr die Buchhandlung Mahr und wird dort am 16. Oktober das "Buchmessegastland Norwegen" vorstellen.

Thomas Mahr, Foto: H. Schlaiß

Lieber Herr Mahr, warum sind Sie Buchhändler geworden?

Ganz sicher nicht um reich zu werden. Denn Buchhändler ist der schönste Beruf, den man sich vorstellen kann, denn die ganze Welt Gast befindet sich in meinen Buchregalen.

Beschreiben Sie doch bitte die letzten Meter Ihres Weges, wenn Sie morgens zu Ihrer Buchhandlung kommen.

Ich habe jeden Morgen einen Kilometer Fußweg zurückzulegen, dabei ist der Kopf voll mit der Agenda des Tages. Doch die letzten Meter wird er frei für die Bücher.

Den Tag über... Wenn sich die Tür zu Ihrem Laden öffnet, und jemand hereinkommt....

…ist es zumeist wie am ersten Tag, denn jeder Leser ist für eine neue Überraschung gut.

Was ist das Wunderbare, das geschieht, wenn wir lesen?

Wir erleben ganz erstaunliche Abenteuer im Kopf. Zum ersten Mal passierte mir dies, als ich mit 14 Jahren Robinson Crusoe gelesen habe und dann natürlich selbst auf der einsamen Insel war. Lesen ist wie Abenteuerreisen im Kopf und nicht vergessen, Bücher haben Antworten auf die großen Fragen der Zeit!

Thomas Mahr (links) während der Moderation einer der vielen Veranstaltungen, die jährlich in der Buchhandlung Mahr stattfinden. Im Bild zu sehen ist die deutsche Autorin Barbara Honigmann (rechts), die aus ihrem Roman "Georg" las. Foto: H. Schlaiß

Viele Menschen sagen, ihnen fehle die Zeit zum Lesen. Wo lässt sie sich finden?

Da gibt es nur eins. Unser Motto lautet „mehr blättern, weniger wischen“! Das Problem ist: Lesen ist anarchistisch und lässt sich nur schlecht in einen Terminkalender einfügen. Mein Rezept heißt: Seele baumeln lassen und spätestens nach 40 Seiten zieht einen jedes gute Buch in den Bann. Es ist keine Frage des Ortes, sondern der Lebenseinstellung.

Gibt es ein Leseerlebnis mit einem norwegischen Buch, an das Sie sich gern erinnern?

Ich möchte zwei Bücher gleichberechtig nennen. Beim einen handelt es sich um eine Aufführung von Henrik Ibsen „Nora“, die ich als Student vor 40 Jahren in München gesehen habe. Bis heute habe ich dieses Theaterstück in Erinnerung behalten, denn es hat mir mit aller Wucht die Macht des Theaters gezeigt.

Zum anderen muss ich aber auch Jostein Gaarders Buch „Sofies Welt“ (übersetzt aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs) erwähnen. Wir hatten das Glück bei uns mit einem Fest den Hanser Kinderbuch Verlag aus der Taufe zu heben. Damit war für uns das Buch in seiner deutschen Übersetzung von Anfang an ein treuer Begleiter.

Besuchen Sie die Website der Langenauer Buchhandlung Mahr hier.

Herzlich willkommen am 16. Oktober zu einem Abend mit norwegischer Geschichte, Kultur und Literatur mit Thomas Mahr in dessen Buchhandlung. Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Sie sind selbst auch Buchhändlerin oder Buchhändler und haben Lust sich vorzustellen, dann lesen Sie hier, wie Sie mitmachen könnnen!

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