Gedicht der Woche, Woche 34: Einar Økland "Erinnerung"

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Lassen Sie sich, mit 52 Gedichten, wöchentlich mitnehmen auf eine Reise, die Ihnen im Gastlandjahr 2019 die Poesie aus Norwegen näherbringt.

ERINNERUNG Keiner außer dir. Keiner außer mir. Wolken und Gras. Ein Luftzug vielleicht in der fernen Luft in der die Fremden atmen – Aber hier bei mir warst du. Und hier bei dir war ich. Und jetzt sind wir weg. Ein Wirbel der niemals vergeht wurden wir. Ein Horizont in einem Tropfen wurden wir. Und die Wolken ziehen, und das Gras wird niedergetrampelt. Und kein anderer als wir nimmt sich dessen an. Übersetzung von Siegfried Weibel
MINNE Ingen utan deg. Ingen utan meg. Skyer og gras. Eit dragsug kanskje i den fjerne lufta dei framande pustar i – Men her hos meg var du. Og her hos deg var eg. Og nå er vi borte. Ein kvervel som aldri forgår blei vi. Ein horisont i ein drope blei vi. Og skyene driv og graset blir nedtrakka. Og ingen andre enn oss tar vare på dette.

Aus Einar Økland (1940), Blå roser, Det Norske Samlaget, Oslo 1983. Die deutsche Übersetzung stammt aus: Einar Økland, Blaue Rosen / Blå roser, aus dem Norwegischen von Siegfried Weibel, Kleinheinrich Verlag in Zusammenarbeit mit / i samarbeid med Det Norske Samlaget, Münster / Oslo 1988.

Gedicht der Woche. 52 Gedichte durch das Jahr

Seit den ersten Niederzeichnungen mit Felszeichnung und Runeninschrift, genießt die Dichtung und die Poesie eine starke Stellung in Norwegen. Durch die wöchentliche Präsentation eines Gedichts im Jahr 2019, möchten wir die Qualität und Vielfältigkeit der norwegischen Poesie beleuchten. "Gedicht der Woche" stellt 52 Gedichte vor, die vom Jahresablauf und den wechselnden Jahreszeiten inspiriert sind. Die Auswahl ist von Annette Vonberg und Tone Carlsen getroffen worden und umfasst Lyrik von den ersten Handschriften bis hin zu zeitgenössischer Poesie.

Gedicht der Woche