Gedicht der Woche, Woche 18: Henrik Wergeland

OMEN ACCIPIO Nun ist mein Haus gesegnet: eine Schwalbe flog durch die Tür, so rasch und heiter wie der Gedanke, der mir den Sinn durchfuhr. Die beiden kamen vom Himmel. Mein Gedanke ließ sich sehn, war goldblau wie die Schwalbe oder weiß wie der Schnee. Und Gleiches kam mit Gleichem, wie man zu sagen pflegt, es war ein weiteres Zeichen, denn Gutes kommt nicht allein. Unschuld und Zartsinn, sie wählten sich just ein Heim. Glück dir, meine neue Hütte, du ludst sie zu dir ein! Übersetzung von Annette Vonberg

OMEN ACCIPIO Nu blev mit Huus velsignet: en Svale fløj derind, saa snar og glad som Tanken, der gjennemfoer mit Sind. De Begge kom fra Himlen. Lod sig min Tanke see, den guldblaa var som Svalen, eller hvid som Sne. Og Mage kom med Mage. Det var et Varsel meer. Thi noget Godt ei kommer alene, siges der. Uskyldighed og Ømhed just søgte sig et Hjem. Held dig, min nye Hytte, at du behagte dem!

Aus Henrik Wergeland (1808–1845), Mindre Digte i udvalg, H. Aschehoug & Co.s Forlag, Kristiania 1897.

Gedicht der Woche. 52 Gedichte durch das Jahr

Seit den ersten Niederzeichnungen mit Felszeichnung und Runeninschrift, genießt die Dichtung und die Poesie eine starke Stellung in Norwegen. Durch die wöchentliche Präsentation eines Gedichts im Jahr 2019, möchten wir die Qualität und Vielfältigkeit der norwegischen Poesie beleuchten. "Gedicht der Woche" stellt 52 Gedichte vor, die vom Jahresablauf und den wechselnden Jahreszeiten inspiriert sind. Die Auswahl ist von Annette Vonberg und Tone Carlsen getroffen worden und umfasst Lyrik von den ersten Handschriften bis hin zu zeitgenössischer Poesie.

Gedicht der Woche, Woche 18: Henrik Wergeland "Omen accipio"

Lassen Sie sich, mit 52 Gedichten, wöchentlich mitnehmen auf eine Reise, die Ihnen im Gastlandjahr 2019 die Poesie aus Norwegen näherbringt.

Gedicht der Woche. 52 Gedichte durch das Jahr