Herzlich wilkommen zu einem spannenden Gespräch mit Mona Høvring über ihren Debutroman "Was helfen könnte" und Lars Mytting über seinen neuen Roman "Die Glocke im See".
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Mona Høvring
Mona Høvring (1962) begann ihre schriftstellerische Laufbahn als Lyrikerin mit zahlreichen Gedichtsammlungen seit 1998. 2004 legte sie ihren Debütroman Noe som hjelper vor, der auf begeisterte Resonanz stieß. Dieser ist im Februar 2019 in der Übersetzung von Ebba D. Drolshagen unter dem Titel Was helfen könnte bei edition fünf erschienen. Inzwischen liegen drei weitere Romane von Mona Høvring vor, die von der Kritik hochgelobt und in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin erhielt diverse Preise, u. a. den Språklig samlings litteraturpris für ihr Gesamtwerk.
Was helfen könnte
Als die Mutter ins Wasser geht und nicht zurückkehrt, ist Laura in der ersten Klasse. Ihr Leben in einer kleinen norwegischen Stadt am Meer mit dem älteren Bruder und dem unnahbaren Vater ist fortan ein Suchen nach etwas, das helfen könnte, diesen Verlust zu verschmerzen. Mit großer Intensität und Klarheit erzählt Mona Høvring in sinnlich-zarten Szenen von der Freundschaft mit Marie, vom Gärtner Andreas und seiner Frau Johanna, die Laura zugleich Verwurzelung und Weltoffenheit vorleben, von ihrer erwachenden Sexualität, dem erotischen Erlebnis mit der deutlich älteren, eleganten Vivian Koller, die eines Tages in der verschlafenen Stadt auftaucht, und der Beziehung zum gleichaltrigen Peter. Jede dieser Begegnungen birgt die Möglichkeit, etwas von dem zu fassen, was so schwer fassbar ist, und dem Leben ein Stück näher zu kommen. Allgegenwärtig dabei ist das Meer, das Gefahr und Chance zugleich ist – und der Inbegriff von Lauras Wunsch, sich freizuschwimmen und getragen zu sein. Einfühlsam beschreibt Mona Høvring Lauras Weg und zeigt Berührungspunkte auf, an denen Lebensmut entstehen kann.
Lars Mytting (1969)
stammt aus Fåvan im norwegischen Gudbrandsdalen. 2014 erschien im Insel Verlag sein internationaler Bestseller Der Mann und das Holz. Vom Fällen, Hacken und Feuermachen. Sein Roman Die Birken wissen’s noch, der 2016 auf Deutsch erschien, wurde in 17 Sprachen übersetzt und 2014 mit dem Preis des Norwegischen Buchhandels ausgezeichnet. Im Januar 2019 erschien im Insel Verlag, in der Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel, Myttings Roman Die Glocke im See, mit dem er seinen auf drei Bände angelegten großen Generationenroman beginnt.
Die Glocke im See
Norwegen im Jahr 1880, in einem dunklen und abgeschiedenen Tal: Die junge, wissbegierige Astrid ist anders als die übrigen Mädchen im Dorf. Sie träumt von einem Leben, das aus mehr besteht als Heiraten, Kinderkriegen und am Ende bei der Feldarbeit Sterben. Sehnt sie sich nach einem Leben mit dem jungen Pastor Kai Schweigaard? Oder entscheidet sie sich für das Neue, Unberechenbare?
Kai Schweigaard hat soeben die kleine Pfarrei mit der 700 Jahre alten Stabkirche in Butangen übernommen. Die würde er gerne abreißen und durch eine modernere, größere Kirche ersetzen. Er hat auch schon Kontakt zur Kunstakademie in Dresden aufgenommen, die ihren begabten Architekturstudenten Gerhard Schönauer schickt, der den Abtransport der Kirche nach Dresden und den Aufbau dort überwachen soll. Astrid rebelliert, denn mit der Kirche würden auch die beiden Glocken verschwinden, die einer ihrer Vorfahren einst der Kirche gestiftet hat. Man sagt ihnen übernatürliche Kräfte nach und dass sie von selbst läuten, wenn ein Unglück bevorsteht.
Astrid verliebt sich in diesen Gerhard. Er ist so anders als die jungen Männer in Butangen. Modern, weltoffen, elegant. Astrid muss sich entscheiden. Wählt sie die Heimat und den Pfarrer oder den Aufbruch in eine ungewisse Zukunft in Deutschland. Da hört sie auf einmal die Glocken läuten ...
Information zur Veranstaltung
Moderation: Thomas Böhm
Datum: 23.03.2019
Uhrzeit: 16.00 Uhr
Ort: ARTE, Glashalle, Obere Ebene, Stand 11